Ein schwieriges Jahr liegt hinter uns. Auf alle Lebenssituationen hat sich „Corona“ ausgewirkt. So auch beim Verein Leichtathletik in Beeskow. Gerne hätten wir über 2020 im Zusammenhang mit mitreißenden Olympiastunden auf dem Sofa berichtet und von diesen Leistungen inspirierten Wettkämpfe unserer Nachwuchsathleten. Doch leider kam vieles anders als geplant. Trotzdem hat sich auch wieder der besondere Tatendrang und Zusammenhalt der Beeskower Leichtathleten gezeigt.
Das Jahr begann traditionell sportlich. 120 Sportbegeisterte fanden sich am 1. Tag des Jahres am Beeskower Bertholdplatz ein, um das Jahr gemeinsam beim Beeskower Neujahrslauf sportlich zu starten. Für die Läufer und Läuferinnen standen nun die ersten Wettkämpfe der Eisenhüttenstädter Stadtmeisterschaften an und für die klassische Leichtathletik kam die Hallensaison ordentlich ins Rollen. Ob gehend in Berlin oder laufend, sprintend und springend in Cottbus, Leipzig oder Potsdam konnten etliche Medaillen gewonnen und Bestleistungen erbracht werden. Damit war das Sportjahr 2020 aber erst mal beendet. Das Corona-Virus erreichte nun auch Deutschland und uns.
Unsichere Zeiten begannen. Täglich gab es neue Informationen. An Training war vorerst nicht zu denken. Neben ständig neuen Regelungen zum Umgang miteinander in Pandemie-Zeiten trudelten auch die Absagen von Wettkämpfen täglich ein. So sank auch die Motivation des selbstständigen Trainierens, was weiterhin erlaubt war.
Mit steigenden Temperaturen und dem Beginn des Sommers sanken auch die Zahlen der Neuinfektionen und die Einschränkungen wurden gelockert. So konnten wir am 18. Mai wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen. Vorerst mit reduzierter Athletenzahl, mit Abstand und Desinfektionsmittel an frischer Luft. Im Juni konnten dann wieder alle Mitglieder ins regelmäßige Training einsteigen. An Wettkämpfe war vorerst nicht zu denken.
So fiel der Corona-Pandemie auch das Sporthighlight der Stadt zum Opfer. Der Beeskower Altstadtlauf musste 2020 pausieren. Ebenso erging es dem August-Bier-Lauf in Sauen, welchen wir seit 2016 unterstützen. So traurig diese Entscheidung war, war es für unsere ehrenamtlichen engagierten Mitglieder auch eine Entlastung und ein Jahr zum Kraft tanken. Die vorhandenen Kapazitäten ermöglichten es uns aber auch am 28. August einen eigenen Wettkampf im Sport- und Freizeitzentrum auszurichten. Da im September vom Landesverband einige Landesmeisterschaften angesetzt wurden, wurde dies für die Sportler eine, wenn nicht die wichtigste, Generalprobe. Das Gesundheitsamt hatte dem Hygienekonzept des Organisationsteam zugestimmt und so kamen rund 180 Leichtathleten in das Beeskower Sport- und Freizeitzentrum. Mit am Ende etwas Verspätung fuhren alle zufrieden, wieder Wettkampfluft schnuppern zu können, nach Hause. Der Dank in dieser Zeit ein solches Wettkampfangebot auf die Beine gestellt zu haben war riesengroß und galt neben dem Organisationsteam auch den zahlreichen helfenden Händen.
Im September waren alle Augen nach Eberswalde, Strausberg und Mahlow gerichtet. Hier wurden diverse Landesmeistertitel vergeben. Fleißigste Medaillensammler waren Moritz Müller und Florian Pikos, welche im November auf Grund ihrer Leistungen in den Landeskader berufen wurden. Besonders erfolgreich war in diesem Sommer auch die Zusammenarbeit der Vereine aus Frankfurt, Eisenhüttenstadt und Beeskow, welche in diesem Jahr zu zwei Landesmeistertitel in den männlichen Staffeln führte.
Der vorerst letzte Wettkampf der sehr kurzen Saison war das Abendsportfest in Frankfurt (Oder). Die letzten Wettbewerbe starteten im strömenden Regen, rückblickend sinnbildlich für den weiteren Jahresverlauf. Denn in der Vorbereitung der neuen Hallensaison nahm die „zweite Welle“ Fahrt auf. Am 30. Oktober musste der Trainingsbetrieb erneut eingestellt werden.
In der kalten Zeit des Jahres trifft dies alle noch härter als zu Beginn des Jahres. Weiterhin ist nur individuelles Training an der frischen Luft erlaubt. Bei den nasskalten Wetterbedingungen eine besondere Herausforderung, welche eine Extraportion Motivation benötigt.
Eine schwerwiegende Einschränkung für die Anforderungen der Leichtathletik ist auch, dass sowohl im Frühjahr als auch aktuell das Sport- und Freizeitzentrum komplett gesperrt ist. Disziplinen wie der Weitsprung aber auch die Würfe leben von Wiederholungen und Erfahrung, um im Wettkampf Leistung abrufen zu können. Dieses regelmäßige Üben und Verinnerlichen der Bewegungsabläufe ist so nicht einmal individuell möglich.
Das neue Jahr beginnt wie das Alte. Die komplette Hallensaison ist abgesagt. Wann wieder Wettkämpfe ausgetragen werden ist also genauso unklar wie der Start ins gemeinsame Training. Die Leichtathleten und Leichtathletinnen aus Beeskow warten gespannt und werden anschließend genauso engagiert in das Training sowie die Ausrichtung von Veranstaltungen gehen.