Medaillen, Kadernormen und Überraschungen

Foto: H. Unglaube
Foto: H. Unglaube

Am Samstag, 25. September, fanden in Hohen Neuendorf die Landesmeisterschaften der U14 und U12 in den Einzeldisziplinen statt. Mit dabei auch Sportler und Sportlerinnen von Leichtathletik in Beeskow. Nach einer langen Pause ohne Wettkämpfe war die Aufregung bei allen Beteiligten groß, war der aktuelle Leistungsstand schwer einzuschätzen. Zumal eine gezielte Vorbereitung auf Grund von Baumaßnahmen im Beeskower Sport- und Freizeitzentrum nicht möglich war.  Trotzdem waren auf der Heimreise Urkunden, Medaillen und eine Vielzahl persönlicher Bestleistungen im Gepäck.

Im Weitsprung ist besonders viel Erfahrung und Routine gefragt, da der Anlauf automatisiert erfolgen muss, um das Absprungbrett bzw. die -zone optimal zu treffen und das Anlauftempo in Weite umsetzen zu können. Trotzdem konnten die Beeskower gut mithalten. Felder von bis zu 60 Athleten je Jahrgang sorgten aber auch für lange Wartezeiten zwischen den Durchgängen. Unsere Jüngsten waren die ersten an der Grube. Für sie war es der erste Leichtathletikwettkampf, nach bisherigen Auftritten als Team in der Kinderleichtathletik. In der M10 traten Robin Schulz und Theo Sachweh an. Robin erreichte mit 3,87m Platz neun und verpasste äußerst unglücklich den Endkampf der besten 8. Dabei war er mit ebendiesem weitengleich, weshalb die zweitbesten Weiten verglichen würden, dabei fehlten Robin 6cm. Theo sprang auf gute 3,29m.

Anschließend ging es für die Beiden zum Sprint. Auch hier wusste Robin zu überraschen. Während er im Training oft durch Unkonzentriertheit auffällt, rannte er in Hohen Neuendorf trotz enormer Aufregung im dritten Vorlauf der gesamten Konkurrenz über 50m davon. 7,93sec reichten auch für den Einzug ins A-Finale. Im gleichen Lauf lief Theo 8,68sec. Im Finale konnte Robin seine Zeit nochmals verbessern, Platz 6 mit 7,91sec. Theo erreichte außerdem 26m im Schlagball und 3:03,49min im 800m-Lauf.  

Mit Sportlern des SC Frankfurt (Oder), der BSG Stahl Eisenhüttenstadt und der SG Gaselan Fürstenwalde gab es dann noch einen Start in der Staffel über 4x50m. Robin war Startläufer der ersten Staffel, übergab den Stab an Dean Maschke, Colin Kampioni und Andor Savoly brachten den Staffelstab nach 29,52sec ins Ziel. Rang 4, das Podest wurde um nur 3 Hundertstelsekunden, die Silbermedaille um 12 Hundertstelsekunden verfehlt. Die zweite Staffel des Team Oder-Spree lief in 31,93sec auf Rang 11. Theo Sachweh, Karl August Kahlisch und Emil Gliese brachten die Staffel Richtung Ziel. In Schwung brachte diese Hugo Briesenick als Startläufer.

Hugo gehört der M11 an. Im 3. Vorlauf über 50m lief er mit 8,20sec eine neue Bestleistung. Dies gelang im mit 3,75m auch im Weitsprung und mit 30m mit dem Schlagball. 

In der W11 starteten Viktoria Wulf, Marlena Müller, Ellen Staude und Charlott Unglaube. Den Anfang machten sie im Sprint über 50m. Im 5. Vorlauf lief Marlena Müller 8,07sec, Charlott im 6. Vorlauf 8,29sec, Ellen in Lauf 7 8,14sec und Viktoria im 8. Lauf 8,01sec. Für alle 4 sind das neue Bestleistungen. Und so sollte es auch in den folgenden Disziplinen weitergehen.  Zunächst im Weitsprung. Viktoria landete bei 3,91m, Ellen bei 3,87m, Marlena bei 3,78m und Charlott nach 3,46m in der Weitsprunggrube. Für Marlena und Ellen ging es zum Schlagballwurf. Ellen warf den 80g schweren Ball 24,50m weit. Der Ball Ball von Marlena landete im gar erst nach 34,50m, was mit einer Urkunde für Platz 4 belohnt wurde. Gemeinsam gingen alle vier dann in der Staffel als Team Oder-Spree 1 über 4x50m an den Start und erreichten nach 30,68sec einen guten 7. Platz. Den Abschluss macht in jeder Altersklasse der 800m-Lauf. Marlena Müller verbesserte ihre Bestleistung mit 2:41,89min deutlich. In der Gesamtwertung bedeutet dies Platz 4 und das Unterbieten der Landeskadernorm. Charlott lief 3:15,32min.

Einen riesigen Leistungssprung machte Moritz Müller in der pandemiebedingten Wettkampfpause und konnte dabei sogar außerhalb seiner Paradedisziplin, dem 800m-Lauf, glänzen. In der M13 startberechtigt war er der älteste Sportler des Beeskower Teams. Den Anfang machte er mit 4,74m im Weitsprung, Platz 4 und eine Steigerung von 64cm. Anschließend ging es im Vollsprint über 75m. Seinen Lauf konnte er in 10,06sec gewinnen und verbesserte seine Bestleistung um mehr als eine Sekunde. Im anschließenden Finale landete er nach 10,14sec auf Platz 4. Mit dieser Leistung qualifizierte er sich auch für die erste Staffel des Team Oder-Spree über 4x75m. Als Startläufer übergab er an die Eisenhüttenstädter Malte Kemmel und Max Erhard. Guibert Djouaka Ziwo vom SC Frankfurt (Oder) brachte die Staffel nach 38,16sec erfolgreich ins Ziel, Gold in der U14. Dementsprechend euphorisiert ging es für Moritz auf die abschließenden 800m. Nach 2:18,09min musste er sich nur dem Senftenberger Lennox Giesen geschlagen geben.  Neben der Silbermedaille wurde er dafür durch das Erfüllen der Landeskadernorm mit einer Einladung des Leichtathletikverbandes Brandenburg für das Talente-Camp in Potsdam belohnt.

In der M12 zeigten Hannes Jänicke, Janes Hofmann und Florian Pikos gute Leistungen. In der Staffel landeten sie zusammen mit dem Frankfurter Jakob Windmüller als Team Oder-Spree 2 in 43,43sec auf Rang 7.  Im 75m-Sprint lief Hannes 12,12sec, Janes 11,33sec und Florian gelang mit 10,53sec der Einzug ins A-Finale. Dort kam er nach 10,55sec auf Rang 4. Über 800m liefen Hannes mit 2:48,41min und Janes mit 2:49,94min neue Bestleistungen. Im Weitsprung kam für sie die neue Herausforderung des Springens vom Brett dazu. Dies gelang den Dreien trotz mangelnder Trainingsmöglichkeiten gut. Für Florian gehen 4,22m ins Protokoll, für Janes 3,97m und für Hannes 3,81m.

Am Abend konnte das Team nach einem langen und anstrengenden Tag zufrieden den Heimweg antreten. Am Freitag ist mit dem Trainingswettkampf in Frankfurt (Oder) die kurze Saison auch schon wieder beendet.